Kein Licht. Kein Wasser. Keine Heizung. Keine Kommunikation.
Was wie ein dystopischer Film klingt, könnte bei einem globalen Blackout Wirklichkeit werden. Auch wenn ein weltweiter Stromausfall extrem unwahrscheinlich ist, lohnt es sich, einmal durchzuspielen, was passieren würde, wenn der Strom auf der ganzen Welt plötzlich ausfällt.

Tag 1: Der Schock
Züge, U-Bahnen und Flugzeuge bleiben stehen.
Ampeln und Fahrstühle fallen aus → erste Unfälle.
Handys haben noch Akku, aber kein Netz.
Supermärkte, Tankstellen und Geldautomaten schließen sofort.
Mobilfunk und Internet brechen zusammen.
Behörden schweigen – denn sie sind ebenfalls betroffen.
Die meisten Menschen halten es für eine vorübergehende Störung.
Tag 2–3: Versorgung und Sicherheit brechen zusammen
Wasserpumpen stehen still → kein Trinkwasser, keine funktionierenden Toiletten.
Supermärkte können nichts mehr verkaufen → Kassen und Bezahlterminals funktionieren nicht.
Bargeld hilft nicht → Preise können nicht ermittelt werden, Händler verweigern Verkäufe.
Erste Plünderungen: Lebensmittel, Wasser, Medikamente.
Krankenhäuser arbeiten nur noch mit Notstrom → Vorräte gehen zur Neige.
Polizei reagiert kaum noch: Ohne Funk und Treibstoff sind Einsätze fast unmöglich.
Viele Menschen versuchen, in ihren Wohnungen Feuer zu machen, um zu kochen oder zu heizen:
Alte Öfen, Grills oder improvisierte Feuerstellen kommen zum Einsatz.
Oft ohne Erfahrung und ohne funktionierende Kamine.
Unkontrollierte Brände breiten sich aus, weil:
Feuerwehrfahrzeuge ohne Treibstoff nicht ausrücken können.
Kein Wasserdruck mehr für Löschanlagen vorhanden ist.
Ganze Wohnblocks beginnen niederzubrennen – schon nach 48 Stunden.
Tag 4–7: Großstädte werden lebensgefährlich
Kühlketten sind zusammengebrochen → verderbliche Lebensmittel verrotten.
Krankheiten wie Durchfall, Cholera und Typhus breiten sich aus.
Verletzte bleiben unbehandelt → Krankenhäuser sind überlastet oder verlassen.
Müllberge wachsen → Ratten und Infektionsherde entstehen.
Gewalttaten nehmen stark zu: Raub, Erpressung, Totschlag.
Die Polizei zieht sich aus ganzen Stadtvierteln zurück.
Viele fliehen aus den Städten.
Woche 2–4: Die Flucht aufs Land
Millionen Menschen verlassen Städte, suchen Nahrung, Wasser und Sicherheit.
Bauernhöfe und Lagervorräte werden geplündert.
Auf dem Land bilden sich erste Gemeinschaften zur Selbstversorgung.
Kriminalität nimmt drastisch zu.
Lokale Milizen oder Bürgerwehren übernehmen in manchen Dörfern die Kontrolle.
Die staatliche Ordnung existiert kaum noch.
Monat 2–3: Neue Machtstrukturen entstehen
Die Städte sind oft zu Todeszonen geworden: Brände, Hunger, Seuchen.
Große Teile der Bevölkerung sind umgekommen oder geflohen.
Auf dem Land bilden sich selbstverwaltete Gemeinschaften.
Landwirtschaft und Tauschhandel ersetzen Geld und Technik.
Milizen oder Restbestände von Militär und Polizei sichern strategische Vorratslager, Wasserquellen und befestigte Gebäude wie ehemalige Lagerhäuser oder Industrieanlagen.
Überlebende Städte werden von bewaffneten Gruppen kontrolliert – manche bieten Schutz, andere üben Gewalt aus.
Monat 4–12: Die neue Welt
Die Weltbevölkerung hat sich drastisch reduziert durch Hunger, Krankheiten und Gewalt.
Die meisten Überlebenden leben in ländlichen Gemeinschaften.
Landwirtschaft mit Handarbeit und Tierkraft ist die Hauptversorgungsquelle.
Organisierte Regionen sichern Wasser, Nahrung und elementare Sicherheit.
Alte politische Strukturen sind verschwunden oder lokal ersetzt worden.
Kinder wachsen in einer Welt auf, in der Strom und moderne Technologie nur noch Legenden sind.
Psychologische Folgen
Ganzer Generationen sind traumatisiert.
Das Vertrauen in Technik und moderne Staaten ist zusammengebrochen.
Gemeinschaftssinn, handwerkliche Fähigkeiten und Überlebensstrategien treten an die Stelle von Fortschrittsdenken.
Fazit: Der Strom ist unser Fundament
Ohne Strom gibt es kein Wasser, keine Nahrung, keine Sicherheit, keine Medizin.
Innerhalb weniger Monate bricht die gesamte Zivilisation zusammen.
Nach einem Jahr existieren nur noch kleine, oft militärisch oder von Bürgerwehren geschützte Gemeinschaften, die ums Überleben kämpfen.
Die Rückkehr zur modernen Welt wäre unmöglich – es wäre eine neue, archaische Epoche.